// Fragmente (2008-2018) – Teil Sieben.
Zwanzig
„Wenn Hulk eine Hulkesse schwängert: Hat dann die Hulkesse keine Angst, dass, wenn das kleine Hulkchen wütend wird, sie explodiert?“, stutze ich. „Oder Ist ihre Gebärmutter schon so darauf ausgelegt, dass sie sich mit dehnt, wenn das Hulkchen grün wird? Und: Ist es schon die ganze Zeit grün oder schlummert da ein kleiner Bruce Banner in ihr? Die Frage dabei ist natürlich auch, ob die Hulkesse eine reine Hulkin ist oder auch teils Mensch, wie der Hulk.“
„Es ist 6h30. Iss mal bitte dein Frühstück auf und geh ins Bett.“
Einundzwanzig
„Ich habe viel gesehen. Asien, Europa, Skandinavien. Hab viel mit dem Bus und Fahrrad bereist, aber bin auch gelaufen. Es war mein Leben und ich war versessen auf neue Erfahrungen – habe es geliebt. Irgendwann kamen die Bedenken meiner Mutter und sie wollte mich näher bei sich haben. Ich bin 37 aber liebe meine Mutter. Also.. habe ich irgendwann gelernt, das Reisen zu hassen. Damit ich es akzeptieren kann, nicht mehr reisen zu dürfen. Ich habe mich brechen lassen. Brechen lassen von meiner Mutter und insgeheim von mir selber. Aber ich merke immer mehr, dass ich wieder raus muss – bin rastlos geworden.
Das Gefühl von früher muss wieder her. Einfach in den Bus steigen und nach Istanbul fahren. Knapp drei Tage im Bus, das war hart. Aber die Zeit möchte ich nicht missen. Ich war unabhängig, hatte meinen Weg, der mich glücklich macht, gefunden.
Deshalb bin ich heute Abend hier. Will mich inspirieren, mir die Angst nehmen lassen und wieder neuen Mut finden, um aus meiner selbstverschuldeten Einkerkerung auszubrechen. Habe aber Angst vor meiner eigenen Courage, das Reisen wieder als Komfortzone zu konstituieren. Ich freue mich deshalb auf den Workshop mit euch und geb das Wort jetzt auch mal weiter.“, schmunzelt E. zurückhaltend und schaut dabei seinen Sitznachbarn an.
Zweiundzwanzig
Die Sprachnachricht, die 25 Jahre auf ihr Anhören wartete. Sie will einfach nur angehört werden, egal von wem. Sie will sich beachtet und schön fühlen. Ein Gebraucht-werden evozieren.
Zweiundzwanzig
Der Fluss des Schreibens durchflutete die Gedanken und spülte eine Melodie der Worte in mich, verlangsamte mein Sein und absorbierte mein Tun gänzlich. Die Flut war zu Ende und ich entsprang ihr als neuer Mensch im praktischen Textformat.